Kartierung von Struktur und Funktion des Hippocampus durch das Cognitive NeuroInformatics Lab

Der Hippocampus gehört stammesgeschichtlich zu den ältesten Hirnregionen.

Aus histologischer Arbeit ist bekannt, dass der Hippocampus in verschiedene Unterfelder organisiert ist, die entlang einer medial-lateralen und einer ventro-dorsalen Achse angeordnet sind, wie in der folgenden Abbildung dargestellt:

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Diese vereinfachte Darstellung wurde unter Verwendung der probabilistischen Karten erstellt, die in der SPM Anatomy Toolbox verfügbar sind. CA bezieht sich auf Cornu Ammonis, DG und Sub beziehen sich auf den Dentate Gyrus bzw. das Subiculum. Für weitere Informationen über die Hippocampus-Mikrostruktur siehe Amunts et al. 2005, Palomero-Gallagher et al., 2020.

Entsprechend ihrer unterschiedlichen mikrostrukturellen Profile weisen die verschiedenen Teilfelder auch unterschiedliche anatomische Verbindungen (Trakte der weißen Substanz) auf.

Funktionelle Studien (z. B. fMRI-Studien) zeigen jedoch hauptsächlich eine Differenzierung innerhalb des Hippocampus entlang der Längsachse (dh der anterior-posterioren Achse im menschlichen Gehirn).

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Diese funktionale Organisation scheint sich auf Verhaltensdimensionen zu beziehen. Unsere Arbeit mit datengesteuerten Ansätzen unterstützt zwei Hypothesen: einen Emotions-Kognitions-Gradienten und eine selbstzentrierte, wortzentrierte Verarbeitungsdimension.

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Daher lassen sich im Hippocampus mehrere Organisationsdimensionen erkennen. Unsere Arbeit in der gesunden erwachsenen Bevölkerung zeigt, dass die Koplastizitätsmuster (d. h. die Kovarianz in morphologischen Messungen zwischen dem Hippocampus und anderen Gehirnregionen) diese multiplen Dimensionen widerspiegeln:

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Nichtsdestotrotz scheint die Neurodenegeration bei Demenz der funktionellen Differenzierung entlang der Längsachse zu folgen, wobei sich die posterioren Regionen gemeinsam von den anterioren Regionen in ihren Co-Atrophiemustern bei der Alzheimer-Krankheit unterscheiden (Plachti et al., 2020):

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Letzte Änderung: 31.05.2022