Open-Access-Publikation des Monats – Xiaolei Sun (IBG-3) et al.

11. Januar 2024

Um den Blick über den Tellerrand anzuregen, wählt die Zentralbibliothek einmal im Monat für den Newsletter des Forschungszentrums Jülich eine Open-Access-Veröffentlichung aus der Publikationsdatenbank JuSER aus.

In der Open-Access-Publikation des Monats Januar untersuchen Xiaolei Sun, Prof. Dr. Wulf Amelung, Prof. Erwin Klumpp und Prof. Roland Bol vom Institut für Bio- und Geowissenschaften – Agrosphäre (IBG-3) den biologischen Kreislauf von Phosphor (P) im Boden als Folge von unterschiedlicher Nebelhäufigkeit und seltenen Regenereignissen in der Atacama-Wüste. In ihrem Beitrag erklären sie, inwieweit diese beiden verschiedenen Wasserressourcen die Schwelle des bodenbildenden Prozesses beeinflussen, der für den biologischen P-Kreislauf relevant ist.

Extreme Trockenheit beeinträchtigt das Leben in vielen Ökosystemen der Erde, und es ist zu erwarten, dass das Auftreten von geringeren oder gar ausbleibenden Niederschlägen aufgrund des Klimawandels in mehreren Regionen zunehmen wird. Die Atacama-Wüste ist der trockenste Ort der Welt, in dessen zentralem Bereich im Jahresverlauf kaum Niederschläge auftreten. Sie wird in vielen Studien als Vergleichsmodell zum Mars herangezogen. Einige Organismen können jedoch auch in extrem trockenen Umgebungen wie der Atacama-Wüste überleben. Niederschlagsunabhängige Faktoren – z. B. Nebel – könnten die fehlenden Niederschläge ersetzen, um das Leben in der Wüste zu erhalten. Erkenntnisse darüber, wie sich Bodenfunktionen wie der biogeochemische P-Kreislauf an extreme Wasserknappheit anpassen können, könnten dazu beitragen, die ökologische Herausforderung der globalen Wüstenbildung zu bewältigen und die Grenzbereiche zu bestimmen, in denen „Leben“ noch existieren kann.

In ihren Studien verwendeten die Autor:innen eine spezielle Phosphat-Sauerstoff-Isotopen-Methode, um anhand des Bodens nachzuweisen, dass Nebel den biologischen P-Kreislauf in der Atacama-Wüste überwiegend aufrechterhält und den mikrobiellen P-Kreislauf in einem Umkreis von 10 km von der Küste reguliert. Aber auch jenseits dieser Distanz ermöglichen gelegentliche Niederschlagsereignisse den mikrobiellen P-Kreislauf. Die Studien zeigen zudem, dass das sporadische Vorkommen von Pflanzen den P-Kreislauf in extrem trockenen Wüstenböden nicht wesentlich verbessert.

Die Open-Access-Publikation mit dem Titel „Fog controls biological cycling of soil phosphorus in the Coastal Cordillera of the Atacama Desert“ ist in der Fachzeitschrift Global Change Biology erschienen.
Publikationsdatenbank JuSER – Fog controls biological cycling of soil phosphorus in the Coastal Cordillera of the Atacama Desert

Internet – Institut für Bio- und Geowissenschaften – Agrosphäre (IBG-3)

Internet (ZB) – Open Access

Letzte Änderung: 06.03.2024